20. April 2023 - Symbolischer Spatenstich für das neue Blaulichtzentrum in Westhausen
Wenn Menschen in Not sind, zählt bei Einsätzen jede Minute. Um für Feuerwehr, Polizei und DRK ideale Rahmenbedingungen zu schaffen, wird in Westhausen direkt an der B29 ein neues Blaulichtzentrum gebaut. In Anwesenheit zahlreicher Gäste konnte am Donnerstag, 20. April 2023 am Baugrundstück der symbolische Spatenstich für dieses zukunftsweisende Projekt gefeiert werden.
Bürgermeister Markus Knoblauch und Feuerwehrkommandant Raimund Bees konnten gemeinsam mit den Feuerwehrmitgliedern zu diesem schönen Anlass zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Unter anderem waren der Landtagsabgeordnete Winfried Mack, Polizeipräsident Reiner Möller, Dezernent Thomas Wagenblast vom Landratsamt Ostalbkreis, Christiane Schoch als Vertreterin des Amts für Vermögen und Bau BW, der 1. Vositzende des DRK-Kreisverbands Aalen Dr. Gunter Bühler, Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Willibald Freihart sowie der Stv. Kreisbrandmeister Kai Niedziella gekommen, um ihre Glückwünsche zu überbringen.
In seiner Ansprache blickte Bürgermeister Markus Knoblauch nochmals auf die Entstehungsgeschichte des Projekts zurück. Der Freiwilligen Feuerwehr Westhausen kommt mit ihren rund 90 aktiven Feuerwehrkameradinnen und -kameraden auf Grund der zentralen Lage der Gemeinde direkt an der Autobahn A7, den Bundesstraßen B29/B290 und der Bahnlinie sowie den vielfältigen Infrastruktureinrichtungen eine sehr bedeutende Rolle zu. Für eine zuverlässige Aufgabenerfüllung der Freiwilligen Feuerwehr ist unter anderem ein Feuerwehrgerätehaus notwendig, das dem Stand der Technik entspricht und über das notwendige Raumprogramm verfügt.
Da der zwischenzeitlich rund 50 Jahre alte aktuelle Standort diesen Anforderungen nicht mehr gerecht wird und hier zudem umfangreiche Sanierungen erforderlich wären, beschäftigte das Thema „Feuerwehrgerätehaus“ die Gemeinde bereits seit 2010. Das Feuerwehrhaus im Finkenweg war beim damaligen Bau noch in Ortsrandlage, liegt durch die Wohngebietsentwicklung der Gemeinde in den vergangenen Jahrzehnten zwischenzeitlich aber inmitten der Umgebungsbebauung.
Nachdem vom Planungsbüro ACT aus Rainau verschiedene Optionen von der Erweiterung am derzeitigen Standort bis hin zum Neubau an anderer Stelle geprüft wurden, hatte der Gemeinderat am 21. Juli 2018 letztendlich den Grundsatzbeschluss gefasst, einen Feuerwehrgerätehaus-Neubau im Gewerbegebiet „Bohlerstraße-Erweiterung“ anzugehen. Die Aufgabe des Standorts neben der Propsteischule, dem Rathaus und dem Pflegeheim St. Agnes bietet der Gemeinde dadurch mittel- bis langfristig anderweitige sinnvolle Entwicklungsmöglichkeiten. Das neue Blaulichtzentrum auf dem 4.000 m² großen Baugrundstück direkt an der B29, verkehrsgünstig und zentral zwischen Westhausen und dem größten Teilort Reichenbach gelegen, ist wiederum geradezu ideal für künftige Einsätze der Blaulichtorganisationen im gesamten Gemeindegebiet und darüber hinaus.
In einem zielführenden Zusammenspiel von Gemeinderat, Verwaltung, dem damaligen Kreisbrandmeister Otto Feil, der Freiwilligen Feuerwehr Westhausen sowie dem Planungsbüro ACT aus Rainau und den beauftragten Fachingenieuren wurde auf Grundlage der vorhandenen DIN-Vorgaben und des Feuerwehrbedarfsplans eine praxisorientierte, zukunftsfähige und möglichst kostengünstige Lösung für ein neues Feuerwehrgerätehaus Westhausen entwickelt.
Von Anfang an klar war, dass wie schon bisher der DRK Ortsverein Westhausen auch im neuen Feuerwehrgerätehaus wieder eine Heimat finden soll.
Im Herbst 2021 kam dann zusätzlich noch das Thema „Neubau des Polizeipostens“ auf die Agenda der Gemeinde. Aus sicherheitstechnischen Gründen ist eine neue Lösung für den seit vielen Jahren im Rathaus Westhausen untergebrachten Polizeiposten erforderlich.
„Der Neubau des Blaulichtzentrums mit Feuerwehrgerätehaus, Polizeiposten und DRK hier direkt an der B29 stellt für die Gemeinde Westhausen und die Umgebung einen Meilenstein in Punkto Sicherheit dar“, freute sich Bürgermeister Markus Knoblauch beim Spatenstich.
Für das Feuerwehrgerätehaus sind Gesamtkosten von rund 5,8 Mio. Euro geplant. Das Land beteiligt sich hieran mit Zuschüssen in Höhe von rund 900.000 Euro. Die voraussichtlichen Kosten für das separate Gebäude des Polizeipostens belaufen sich auf rund 1,7 Mio. Euro. Das Land wird darin die Flächen für die Polizei anmieten und hat die Möglichkeit, das Gebäude nach der vereinbarten Mietzeit zu erwerben.
Bei den Planungen wurde auch der Nachhaltigkeitsaspekt bestmöglich berücksichtigt. So wird das Feuerwehrgerätehaus weitestgehend in Holzbauweise ausgeführt und mit einer großen PV-Anlage bestückt. Für das Blaulichtzentrum, das ohne fossile Energieträger auskommt, wird mit einer Bauzeit von ca. eineinhalb Jahren gerechnet.
Abschließend bedankte sich Bürgermeister Knoblauch bei allen am Projekt Beteiligten und wünschte den Arbeiten, die für den Bereich Rohbau von der Firma Holzbau Oppold aus Westhausen und der Firma Kuhn Bau aus Rainau ausgeführt werden, einen guten und unfallfreien Verlauf.
In den weiteren Grußworten der Ehrengäste wurde die sicherheitsrelevante Bedeutung des Blaulichtzentrums für Westhausen und die Umgebung deutlich hervorgehoben. Gemeinsam wurde dann zum Spaten gegriffen, um den symbolischen Startschuss für dieses wichtige Bauprojekt zu geben.
Februar 2022 - Neubau Feuerwehrhaus
Westhausen bekommt ein Blaulichtzentrum
Die Fläche, auf der das neue Blaulichtzentrum von Westhausen entstehen soll, aus der Luft gesehen.© maba
Das geplante neue Feuerwehrhaus wird um eine neue Polizeidienststelle erweitert.
Der Trend, alle Blaulichtorganisationen einer Gemeinde unter einem Dach zu vereinen, setzt sich auch in Westhausen fort. Die Planungen für das neue, kleine Blaulichtzentrum sind beendet – und eine weitere Änderung hat sich ergeben: Die Polizei von Westhausen baut auf dem Gelände der neuen Feuerwache ihre neue, moderne Polizeidienststelle.
Die Entscheidung des Landes Baden-Württemberg freut uns wirklich sehr. Jetzt kann auch die Polizeidienststelle, von ihrem jetzigen Standort im Rathaus von Westhausen, auf das künftige Gelände des neuen Feuerwehrgebäudes an der B29 umziehen. Nun haben alle Blaulichtorganisationen der Gemeinde ihre neue, gemeinsame Heimat gefunden“, sagt Bürgermeister Markus Knoblauch stolz.
Seit Jahren zerbricht man sich in der Gemeindeverwaltung und der Feuerwehr die Köpfe darüber, wie das Rettungswesen in der Gemeinde modernisiert und effektiver gestaltet werden kann. „Die Entscheidung, ein neues Feuerwehrhaus zu bauen, ist letzten Endes nur konsequent. Das jetzige Feuerwehrhaus entspricht sowohl in der Größe als auch im Raumprogramm und Ausstattung nicht mehr den aktuellen Anforderungen“, so Knoblauch.
Auch zuständig für Teil der A7
Im Gemeinderat stand anfangs als Alternative zum Neubau eine Generalsanierung des Gebäudes zur Diskussion. Zwei Dinge sprachen aber dagegen. Zum einen stünden die Kosten einer Sanierung in keinem vernünftigen Verhältnis zu einem Neubau. Ein ebenso großes Gewicht in der Entscheidungsfindung hatte auch die jetzige Lage des Feuerwehrhauses im Finkenweg in Westhausen. Das heute große Wohngebiet, das in den vielen Jahren rund um das Feuerwehrhaus gewachsen ist, gilt schon seit langem als ungeeignet für Martinshorn und Blaulicht. Die Anwohner fühlen sich gestört, wenn die Feuerwehr zu einer ihren zahlreichen Einsätze im Jahr ausrückt. Unter anderem ist die Feuerwehr Westhausen für einen Teilabschnitt der Autobahn A7 und für die Sicherheit des Agnesburgtunnels zuständig. Häufige Einsätze sind da die Regel. „Schon allein das macht den neuen Standort an der B29 zu einen idealen Blaulichtstützpunkt, da sich die Anfahrtszeiten dorthin um einiges verkürzen“, glaubt Knoblauch.
Dem neuen Westhausener Blaulichtzentrum steht eine Fläche von rund 4000 Quadratmetern im Gewerbegebiet „Bohlerstraße“ zur Verfügung. Entstehen soll ein Feuerwehrhaus in Holzrahmen-Bauweise. Die neu hinzugekommene Polizeidienststelle wird ebenfalls von der Gemeinde gebaut. Das Land zahlt Westhausen dann dafür eine entsprechende Miete. Die Kosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro.
Spatenstich im Juli
Im April dieses Jahres sollen die ersten Bauausschreibungen vergeben werden und im Juli soll der erste Spatenstich erfolgen. Anfang 2024 rechnet man in Westhausen mit der Fertigstellung des neuen Blaulichtzentrums. „Wir hoffen natürlich auf gute Ausschreibungsergebnisse. Die Baukosten sind in letzter Zeit doch sehr gestiegen“, sagt Westhausens Ortsbaumeister Dietmar Kuhn. der die Leitung der Baumaßnahme übernehmen wird.
Bericht und Foto: Martin Bauch